Der große Leitfaden der Kartenblätter

Als Kind bin ich mit einem französischen Blatt aufgewachsen. Bis zu einem gewissen Alter war ich mir überhaupt nicht bewusst, dass Kartenspiele auch mit anderen Blättern gespielt werden können. Diese Erkenntnis, die damals etwas Schockierendes und zugleich Faszinierendes für mich war, kam erst, als ein Freund ein anderes Kartenblatt hervorholte – ein deutsches.

Warum in meiner Familie ausgerechnet ein französisches Kartenblatt verwendet wurde, kann ich Ihnen nicht sagen. Ich kann mir jedoch nach wie vor diesen lebensverändernden Moment vor Augen rufen, als sei es erst gestern passiert. Na gut, etwas übertrieben habe ich mit dieser Aussage schon, doch es stimmt durchaus, dass diese Erkenntnis meine Faszination mit Kartenspielen noch weiter angeheizt hat. Nun möchte ich sie mit Ihnen teilen und Ihnen die verschiedenen Kartenblätter in allen Einzelheiten vorstellen. Dabei werden wir uns nicht nur innerhalb unserer Landesgrenzen aufhalten, sondern auch einen Ausflug in andere europäische Länder machen. Sind Sie genauso gespannt wie ich? Dann kann es nun losgehen!

Weiterlesen

Die deutsche Spielkarte

Beim deutschen Blatt handelt es sich durchaus nicht nur um eine Kartenblattart, die überall in Deutschland gleich aussieht. So verschieden wie die einzelnen Regionen dieses Landes sind, so unterschiedlich fallen auch die verwendeten deutschen Spielkarten aus. Das ist bereits daran zu erkennen, wie die Farben bezeichnet werden. Obwohl die Symbole dieser bei allen deutschen Blättern gleich sind, werden sie regional unterschiedlich genannt. Eichel, Laub, Herz und Schellen können auch als Eckern/Zapfen/Kreuz, Grün/Gras/Pik/Blatt/Schippen/Blau, Rot und Karo/Bollen bezeichnet werden. Je nachdem in welchem Teil Deutschlands Sie in den Genuss eines deutschen Kartenblattes kommen, müssen Sie Ihre Begrifflichkeiten vermutlich etwas anpassen. Das trifft auch auf die Bilder zu. Unter, Ober, König und Daus werden alternativ auch Bauer, Dame, König (bleibt gleich) und Sau/Ass/Alte genannt. Was die Zahlenwerte betrifft, so sind bei fast allen deutschen Blättern die Zahlen 6 bis 10 vertreten. Dass bei der Gestaltung der einzelnen Karten viel Humor und Geschichte miteingeflossen ist, zeigt sich zum Beispiel bei den Tell-Karten. Hier werden Charaktere aus Friedrich Schillers Wilhelm Tell abgebildet. Die Tell-Karten gehören übrigens dem ungarischen Blatt an. Bei Spielen wie Schnapsen, Schafkopf, Skat und Doppelkopf kommen deutsche Spielkarten zum Einsatz.

Die Tell-Karten

Ungarisches Blatt

Nur, weil sie als deutsche Spielkarten bezeichnet werden, bedeutet dies nicht, dass dieses Kartenblatt nicht auch in anderen Ländern genutzt wird. Das ungarische Blatt wird oft auch als mitteleuropäisches oder doppeldeutsches Blatt bezeichnet und ist in Österreich, der Slowakei, Ungarn, Slowenien, Teilen Bosniens, Kroatien und Teilen Tschechiens vertreten. Dieses ähnelt, was die Farben angeht, dem bayerischen Blatt, hat jedoch seine länderbezogenen Feinheiten bezüglich der Bilder. Während die bereits zuvor genannten Tell-Karten Charaktere aus dem Schauspiel Wilhelm Tell als Inspiration genommen haben, werden bei kroatischen Karten Persönlichkeiten aus der Geschichte abgebildet. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um Slava Raskaj als Herz-Dame oder Kralj Zvonimir als Eichel-König.

Das Ungarische Blatt

Altenburger Blatt

Beim Altenburger Blatt gehen die Zahlenwerte nur von 7 bis 10, es fehlt somit die 6. Die Farbwerte sind hingegen mit denen des allgemeinen deutschen Blattes identisch, jedoch etwas ausgeschmückter gestaltet. Verwendet wird das Altenburger Blatt für Skat und es ist vor allem in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vertreten. Entworfen wurde dieses Kartenblatt in den 60er Jahren von Walter Krauß. Der Name dieser Spielkarten geht auf den Kartenbetrieb in Altenburg zurück.

Bayerisches Blatt

In Bayern werden je nach Region verschiedene Kartenblätter verwendet. Unter, Ober, König und Sau/Ass sind die Bilderwerte, die hier vertreten sind. Das Bayerische Blatt wird unter anderem für das Spiel Schafkopf verwendet, das in diesem deutschen Bundesland nach wie vor sehr beliebt ist. Nach 1810 entstand das moderne Bayerische Bild, das zunächst den Münchner Typen bezeichnet. Dieser geht auf Josef Fetscher zurück und zeigt ein paar künstlerische Veränderungen. Die Gras-Daus ist nicht länger eine Sau, sondern nun eine Vase. Der Eichel-König hat wieder eine Krone, weshalb nur der Gras-König ungekrönt bleibt. Seine Stangenwaffe legt der Herz-Ober ab und tauscht diese gegen ein Schwert. Sowohl der Eichel-Ober als auch -Unter legen eine ihrer Waffen ab, der Eichel-Ober hingegen nimmt noch einen Schild auf. Daraufhin wird 1882 der Stralsunder Typ entwickelt. Eine Trommel, spitzes Schild, ein Barett, Bierkrug und Schmetterlingsflügel erhalten Einzug. Im 20. Jahrhundert gibt es weitere Veränderungen aller Kartenblätter. Es werden Indexzeichen eingeführt (Buchstaben/Zahlen in den vier Ecken der Spielkarte), die Dausen mit einem A und nicht dem eigentlich richtigen D gekennzeichnet und aus dem Einfachbild wird nun ein Doppelbild (obere Hälfte der Karte wird nach unten gespiegelt). Das bayerische Kartenspiel wird nach wie vor noch durch einen weiteren Typ bereichert: dem fränkischen Blatt. Dieses hat sich nach 1840 aus dem Münchner Typ entwickelt und unterscheidet sich lediglich in der Darstellung von diesem. Während die Schellen- und Herz-Asse recht schlicht gestaltet sind, weisen die Eichel-As einen Löwen und das Grün-As einen Adler auf.

Das schweizerische Kartenspiel

Wie Sie bestimmt mittlerweile festgestellt haben, sind Spielkarten weitverbreitet und sehr individuell an ihre Ursprungsregionen angepasst. So gibt es auch ein eigenes schweizerisches Blatt, das vor allem für das Kartenspiel Jass verwendet wird. Es ist an sich an das deutsche Blatt angelehnt, weißt jedoch erhebliche Unterschiede auf. Die Zahlenwerte reichen von 6 bis 9, darauf folgen Banner, Under, Ober, König und Ass/Sau/Daus. Der Banner steht für die 10 ein. Die Spielfarben wiederum bestehen aus Eichel, Schilten, Rosen und Schellen, wobei die Rosen dem Herz und die Schilten dem Laub/Pik entsprechen.

Das französische Kartenspiel

Während die deutsche Spielkarte viele verschiedene regionale Varianten besitzt, ist das französische Blatt recht einheitlich. Die Farben dieser beiden Blätter unterscheiden sich sehr. Was die Eichel im Kartenspiel des deutschen Blattes ist, das ist im franz. Kartenspiel das Kreuz. Pik hingegen entspricht dem deutschen Laub und Karo den Schellen. Die Farbe Kreuz wird im Französischen eigentlich als Trèfle bezeichnet, was ‚Klee‘ bedeutet, sie stellt schließlich ein Kleeblatt dar. In Österreich wird sie in Anlehnung hieran Treff genannt. Das Pik kann je nach Region auch als Schippe (Rheinland) oder Schaufel (Schweiz und Süddeutschland) bezeichnet werden. Das Karo wiederum als Ecken oder Egge. Auch bei den Kartenwerten besteht ein Unterschied zu den deutschen Blättern. Die Zahlenwerte fangen bereits bei der 2 an und gehen bis 10. Darauf folgen Bube, Dame, König und Ass. Somit besteht ein Kartendeck des französischen Blattes aus 52 Karten, das deutsche hingen aus maximal 36. Was sich jedoch nicht unterscheidet ist, dass auch im französischen Kartenspiel die künstlerische Freiheit genutzt wurde, um berühmte Persönlichkeiten darzustellen. Zu sehen sind:

  • Alexander der Große (Kreuz-König)
  • David (Pik-König)
  • Karl der Große (Herz-König)
  • Julius Caesar (Karo-König)
  • Juno Regina (Kreuz-Dame)
  • Pallas Athene (Pik-Dame)
  • Judit (Herz-Dame)
  • Rachel (Karo-Dame)
  • Rachel (Karo-Dame)
  • Holger Danske (Pik-Bube)
  • Étienne de Vignolles (Herz-Bube)
  • Hektor von Troja (Karo-Bube)

Auch wenn franz. Blatt weitestgehend gleich bleibt, gibt es dennoch eine Variante. Bei dieser erhält jede Kartenfarbe eine unterschiedliche Farbe. Während Pik und Kreuz normalerweise schwarz sind und Karo und Herz rot, haben sie bei dieser Variante die Farben Grün, Schwarz, Gelb und Rot. Das soll dabei helfen, diese auch nach langem Spielen nicht aus Versehen zu verwechseln. Das französische Blatt wird für viele verschiedene Kartenspiele verwendet. So zum Beispiel Rommé, Canasta, Baccarat, Poker, Bridge, Patience, Skat und Doppelkopf. Dem aufmerksamen Leser wird an dieser Stelle aufgefallen sein, dass Skat und Doppelkopf auch mit einem deutschen Blatt gespielt werden können. Das deutsche Skatblatt wird genauso wenig als offizielles Skatblatt angesehen wie das eigentliche französische Blatt. Hier wird eine Mischform genutzt, die aus einem französischen Blatt mit deutschen Farben besteht oder anders gesagt, der zuvor beschriebenen Variante, bei der Pik, Kreuz, Karo und Herz unterschiedliche Farben erhalten.

Diese Infografik einbinden? Einfach diesen Quellcode kopieren und einbetten:

Die anglo-amerikanische Spielkarte

Beim Anglo-amerikanischen Blatt handelt es sich im Prinzip um französische Spielkarten. Der Bube und die Dame sind jedoch mit anderen Buchstaben (J und Q) versehen, da die Wörter ins Englische übersetzt wurden. Das Pik-Ass ist zudem meistens ausgeschmückter gestaltet, als dies beim französischen Blatt der Fall ist. Sollten Sie Baccarat im Echtgeld Casino online spielen und nicht in ihrer lokalen Spielbank im deutschsprachigen Raum, dann werden Sie mit dem anglo-amerikanischen Blatt bereits vertraut sein. Wenn Sie zudem Poker spielen, dann werden Sie festgestellt haben, dass es bei diesen eine sehr auffällige Besonderheit gibt. Die Indizes, also die Buchstaben beziehungsweise Zahlen in den Ecken der Spielkarten, sind hier größer und nehmen nur die obere linke und die untere rechte Ecke der Karte ein anstatt in allen vier Ecken vertreten zu sein.

Das italienisch-spanische Kartenblatt

Während die zuvor genannten Kartenblätter viele Ähnlichkeiten aufweisen, weichen die italienisch-spanischen Spielkarten auf den ersten Blick recht deutlich hiervon ab. Das erschwert das Umgewöhnen für Spieler auf diese Spielkarten zunächst etwas. Die Zahlenwerte reichen von 1 (Ass) bis 7, gefolgt von drei Bildkarten: Bube/Soldat, Reiter und König. Die Symbole der Farben sind Kelche, Schwerter, Münzen und Stäbe. Diese entsprechen wiederum dem französischen Herz, Pik, Karo und Kreuz. Auf den zweiten Blick sind die italienisch-spanischen Spielkarten somit gar nicht allzu verschieden von den französischen und deutschen, es bedarf lediglich einer gewissen Gewöhnung an das abweichende Design. Hier gibt es nämlich keine Indexzeichen, die dem Spieler auf einen Blick verraten, um welchen Kartenwert es sich handelt. Um diesen zu ermitteln, müssen Sie die aufgemalten Kelche/Schwerter/Münzen/Stäbe zählen beziehungsweise genauestens auf die Bildkarten achten. In Venezien, der Lombardei oder Piemont werden eigene, ihrer Landschaft angepassten, Designs verwendet. In Süditalien hingegen werden spanische Spielkarten genutzt. Obwohl dieses Kartenblatt heutzutage als italienisch-spanisches bezeichnet wird, haben diese Spielkarten ihren Ursprung in Italien und nicht in Spanien. Zwischen 1376 und 1379 kam das Kartenspiel in Italien auf. Die ersten Aufzeichnungen hierüber wurden in Spanien hingegen auf gegen 1380 datiert, weshalb dieses Kartenblatt wohl in Italien erfunden wurde. Ein Unterschied zwischen den italienischen und spanischen Spielkarten ist, dass die Schwerter in Italien gebogen sind und die in Spanien gerade. Auch in Portugal sind diese Kartenblätter anzutreffen. Spiele, die mit dem italienisch-spanischen Kartenblatt gespielt werden, sind unter anderem Scopa und Briscola.

Italienisch-spanische Spielkartenfarbe Französische
Kelch Herz
Schwert Pik
Münze Karo
Stab Kreuz
Kartenwerte
2-7 2-10
Bube/Soldat Bube
Reite Dame
König König
Ass (1) Ass
Maximale Anzahl an Karten in einem Deck
40 52

Spielbezogene Kartenblätter

Es gibt noch viele weitere Varianten an Kartenspielen, die ihre ganz eigenen Spielkarten verwenden. Hierzu gehört unter anderem das auf Mau Mau zurückzuführende Uno. Quartettkarten sind ein weiteres Beispiel für Spielkarten, die nicht den gängigen Blättern entsprechen. So auch Memory- und Sammelkarten. Was diese gemeinsam haben ist, dass sie jeweils für nur ein einziges Spiel verwendet werden können. Die deutschen, französischen und italienisch-spanischen Kartenblätter hingegen können recht universell eingesetzt werden. Eine gewisse Ausnahme stellen die Tarot-Karten dar. Heutzutage werden sie ausschließlich zum Kartenlegen verwendet, sodass die Zukunft vorhergesagt werden kann. Sie gehen jedoch auf die Tarockkarte zurück, die wiederum für Spiele wie das französische Tarock, Tarocchini und Königsrufen genutzt wurden und teilweise nach wie vor werden. Auch das Schafkopftarock geht auf diese Spielkarten zurück. Das Tarockblatt enthält ebenfalls Zahlenwerte (2 bis 10) jedoch 5 Bildkarten (Ass, König, Dame, Ritter und Bube). Zu diesen 14 Karten kommen noch die 21 als Trumpfkarte sowie ein einzelner Joker hinzu. Letzterer kann entweder als oberste Trumpfkarte gelten oder für jede Farbe einspringen. Das widerlegt somit die häufig gehörte Behauptung, dass Joker-Karten in den USA erfunden worden seien.

Zuordnung der Spielkarten zu einem der Kartenblätter

An dieser Stelle ist anzumerken, dass Kartenblätter nicht einer eigenen Kategorie zuzuordnen sind, nur, weil das Design von den gängigen Blättern abweicht, andere Merkmale jedoch weiterhin übereinstimmen. Ausschlaggebend für die Zuordnung der Spielkarten zu einem der gängigen Kartenblätter sind die Farben, Zahlen- und Bildwerte. Wenn die Karten Pik, Karo, Herz und Kreuz aufweisen sowie die für ein französisches Blatt üblichen Kartenwerte 2-10, Bube, Dame, König und Ass enthalten, dann handelt es sich eindeutig um ein französisches Kartenblatt. Ob auf den Karten ein Einfach- oder Doppelbild zu sehen ist, Indexzeichen und das gängige Design enthalten sind, das hingegen hat keinen Einfluss auf die Zuordnung. Die von ASS Altenburger entwickelten Loriot-Karten weisen zum Beispiel Charaktere von Loriot auf, es handelt sich aber dennoch um das gängige französische Blatt. Es gibt wirklich allerhand wunderschöne Kartendesigns, die den Spielspaß noch weiter erhöhen können. Es muss nicht immer Karl der Große abgebildet sein oder König Ludwig. Der Freiheit ist bei der Gestaltung von Spielkarten wahrlich keine Grenzen gesetzt.

Worin sich Kartenblätter unterscheiden können:

  • Design
  • Farbe
  • Zahlen- und Bildwerte
  • Doppel- oder Einfachbild
  • Indexzeichen

Spielkarten aus aller Welt

In den vorherigen Absätzen habe ich mich sehr auf die in Europa gängigen Kartenblätter konzentriert. Es gibt jedoch noch viele weitere, die sich in anderen Teilen unserer schönen Welt zuhause fühlen. Es wird davon ausgegangen, dass Spielkarten ihren Ursprung in China haben. Dies soll während der südlichen Song Dynastie und somit zwischen 1127 und 1279 geschehen sein. In China wird sowohl für Spielkarten als auch Spielsteine das Wort pái verwendet, weshalb auch ich von nun an keine Unterscheidung zwischen diesen machen werde.

Dominosteine

Hierzulande sind Dominosteine ebenfalls bekannt. Hierbei handelt es sich vermutlich um die erste Art von Spielkarten. Ursprünglich wurden zwei Würfel nebeneinandergelegt, sodass das typische Dominomuster entstand. Hieraus entwickelten sich dann eigene Steine, die auch heute noch für das Dominospiel verwendet werden.

Spielkarten mit Geldfarben

Spielkarten, die Geldwerte zu ihren Farben gemacht haben, gelten als die ältesten Spielkarten der Welt. Auf diesen waren Münzen, an einem Strang zusammengebundene Münzen und Motive von Geldscheinen abgebildet. Der Kartenwert entsprach dem auf der Spielkarte abgebildetem Geldwert. Das Spiel Six Tigers (sechs Tiger) wird nach wie vor mit Spielkarten gespielt, die auf diesen Ursprung zurückgehen.

Hanafuda

Hanafuda sind japanische Spielkarten, die übersetzt Blumenkarten heißen. Wie der Name bereits preisgibt, handelt es sich bei den Motiven dieser Karten um Blumen. 1549 wurden durch den Missionar Francis Xavier das Kartenspiel in Japan populär, jedoch folgte 1633 ein Verbot ausländischer Spielkarten. Da Kartenspiele jedoch nach wie vor beliebt waren, wurde schließlich das japanische Hanafuda erfunden, das traditionelle japanische Spiele mit europäischen Spielkarten kombiniert. Koi-Koi und Go-stop werden mit diesem Kartenblatt gespielt, doch nicht nur in Japan, sondern auch auf Hawaii und in Südkorea.

Ganjapa

In Persien und Indien waren wiederum ganz andere Spielkarten im Umlauf. Nach wie vor in Indien genutzt werden die Ganjapa. Dieses Kartenblatt wird im indischen Staat Odisha hergestellt. Im Gegensatz zu den Karten, die wir kennen, sind diese rund. Auf ihnen sind Pattachitra-Bilder aufgezeichnet. Das gleichnamige Spiel kann mit 4, 8, 10, 12, 14 und 16 Farben gespielt werden. Hierbei handelt es sich um ein Kartenspiel, das von dem ursprünglichen Ganjifa, das in anderen Teilen Indiens verbreitet ist, deutlich abweicht.

Okey

In der Türkei ist ein Spiel sehr beliebt, das mit Spielsteinen gespielt wird. Es nennt sich Okey und ähnelt dem hierzulande bekannten Rummikub sehr. Dieses wiederum verbindet Elemente aus Rommé und Mahjong. Okey wird fast ausschließlich mit vier Spielern gespielt. Anstatt Punkte hinzuzugewinnen, erhält jeder Spieler von Anfang an 20 Punkte. Mit jedem Verlieren werden hiervon Punkte abgezogen. Ziel ist es, dennoch am Ende die meisten Punkte übrig zu haben.

Fazit

Nur den wenigsten Spielern ist bewusst, wie viele unterschiedliche Kartenblätter es eigentlich gibt. Im deutschsprachigen Raum sind zumeist das deutsche, schweizerische und französische Blatt anzutreffen. Hierbei kann es jedoch erhebliche regionale Unterschiede geben. Während das französische Kartenblatt recht einheitlich ist, gibt es beim deutschen Blatt je nach Region große Unterschiede. Was eine Spielkarte zu einem bestimmten Kartenblatt zugehörig macht, wird nicht über das Design bestimmt, sondern die Farben sowie Zahlen- und Bildwerte. Während es sich bei den deutschen und französischen Kartenblättern und ihre Varianten um die im internationalen Glücksspiel gängigsten Spielkarten handelt, gibt es noch viele weitere Spielkarten auf dieser Welt.

Wussten Sie schon...?

Wussten Sie übrigens, dass das Unternehmen Nintendo gegründet wurde, um Hanafuda-Karten herzustellen? Die heute als Computerspielunternehmen bekannte Nintendo Co. Ltd. wurde 1889 von Fusajiro Yamauchi mit dem Ziel gegründet, diese japanischen Spielkarten herzustellen und zu vertreiben. Die Disney Hanafuda-Spielkarten waren ein großer Erfolg.

Über den Autor 22-Mär-19
Letzte Aktualisierung 13-Okt-20

Karl-Heinz Schmiedinger, geboren 1955 in Freistadt, ist Baccarat Enthusiast und liebt Kartenspiele aller Art seit frühester Kindheit. Sein Wissen und seine Strategien teilt er gerne.

Häufig gestellte Fragen

Spielkarten haben sich genauso wie Spiele regionale entwickelt, weshalb es zu regionalen Anpassungen und Unterschiede kam.

Wenn Sie sich im deutschsprachigen Raum befinden, dann treffen Sie zumeist das französische Blatt an. International wird die anglo-amerikanische Variante dessen verwendet.

Kartenblätter können verschiedene Designs, Farben, Zahlen- und Bildwerte haben sowie Indexzeichen besitzen oder nicht. Zuletzt gibt es noch die Möglichkeit, dass ein Einfach- oder Doppelbild vorhanden ist.

Wird auf einer Spielkarte zum Beispiel die Herz-Dame als Ganzes abgebildet, dann handelt es sich um ein Einfachbild. Wird ihr Bild an der Mittellinie der Karte nach unten hin gespiegelt, dann ist es ein Doppelbild. Letzteres ist in unserem Teil der Welt heutzutage weiter verbreitet.

Die gibt es durchaus. Das französische Blatt mit deutschen Farben ist ein Beispiel. Es handelt sich im Grunde genommen um ein franz. Kartenblatt, bei dem jedoch Pik, Kreuz, Herz und Karo in den für deutsche Spielkarten üblichen Farben gefärbt sind. Zudem gibt es auch Spielkarten, die auf der einen Seite das eine Blatt und auf der anderen das andere anzeigen.

Es wird davonausgegangen, dass die Spielkarte im 12. Jahrhundert in China erfunden wurde. Wer genau hinter der Erfindung der Spielkarte steht, ist nicht bekannt.

Französische Spielkarten werden für Baccara verwendet. In Online Casinos wird Ihnen zumeist die anglo-amerikanische Variante dieser über den Weg laufen.

Für das Kartenspiel Skat kann sowohl ein französisches, als auch ein deutsches Kartenblatt verwendet werden. Bei offiziellen Skatturnieren wird zumeist ein französisches Blatt mit deutschen Farben genutzt.

Man vermutet, dass im China des 12. Jahrhunderts Spielkarten erfunden wurden.

Das kommt auf das Kartenblatt an, das sie verwenden. Bei den französischen Spielkarten handelt es sich aus Persönlichkeiten aus der Geschichte, wie zum Beispiel Julius Caesar. Es gibt jedoch auch Spielkarten, die einen eigenen regionalen Bezug haben. So zum Beispiel das ungarische Blatt.

Interesting pages

Die besten Baccarat Tipps und mehr

Sobald im wahrsten Sinne des Wortes Geld ins Spiel kommt, taucht die Frage nach den besten T...

Weiterlesen

Das große Baccarat Glossar

Baccarat ist ein einzigartiges Kartenspiel, das für gewöhnlich in exklusiven Gruppen gespiel...

Weiterlesen

Die Baccarat Regeln

Eine Umfrage auf der Straße, die sich wahllos Passanten als Teilnehmer heraussucht, würde ve...

Weiterlesen

Die besten Baccarat Wettsysteme

Glücksspiele sind genau das, was ihr Name verspricht: Spiele, bei denen es um Glück geht. Se...

Weiterlesen

Spieltheorie und Baccarat

Egal um welches Glücksspiel es sich handelt, Spieler versuchen stets ihr Glück mit allerhand...

Weiterlesen

Die Mathematik hinter Baccarat

Baccarat und Mathematik schließen sich nicht aus, im Gegenteil. Von den Grundrechenarten bis...

Weiterlesen

Die beste Baccarat Strategie

Seitdem es das Glücksspiel gibt, sind Menschen bemüht, ihr Glück in ihre eigene Hand zu nehm...

Weiterlesen